Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,

in diesem Monat beschäftigen wir uns mit der Lebenskompetenz „Verantwortung“. Wir stellen uns die Frage: Was ist Verantwortung? – Und beantworten sie unseren Schülern so:

Was ist VERANTWORTUNG?

Einfach erklärt:

Wenn Du etwas weißt und etwas tun kannst, damit etwas geschieht oder nicht geschieht, dann hast Du „Verantwortung“.

Du stehst vor folgender Wahl:

1. Du kannst versuchen, dieser Verantwortung gerecht zu werden.

2. Du kannst versuchen, dich dieser Verantwortung zu entziehen.

ABER EINES KANNST DU NICHT:

Du kannst Dich nicht selbst aus der Verantwortung entlassen, solange Du etwas tun kannst.

Bei älteren Kindern spricht nichts dagegen, ihnen mit Respekt zu begegnen, ihnen Vertrauen in die eigene Urteilskraft zuzugestehen. Es funktioniert aber nicht, eine Dreijährige nach ihrer Meinung zum Essen zu fragen und einem Fünfjährigen zu überlassen, wann er ins Bett gehen will. Kleinkinder sind darauf angewiesen, von ihren Eltern angeleitet und in ihrer Entwicklung unterstützt zu werden. Im Alter von vier bis fünf Jahren stecken sie in der Allmachtsphase und betrachten sich selbst durchaus als Partner ihrer Eltern. Verhalten sich nun die Eltern tatsächlich partnerschaftlich, werden die Kinder in der Fantasie der Omnipotenz fixiert. Sie können den nächsten Entwicklungsschritt nicht machen und wichtige psychische Funktionen nicht herausbilden, zum Beispiel eine gesunde Frustrationstoleranz, Gewissen oder das Bewusstsein für Recht und Unrecht.

„Einen sicheren Freund erkennt man in unsicherer Lage.“

Cicero

Kleine Kinder müssen dies aber einüben. Damit hätten sie kein Problem, denn sie tun Dinge in erster Linie aufgrund der Beziehung zu den Erwachsenen. Nicht weil sie nach Erklärungen und reiflicher Überlegung zur Einsicht gelangen, dass es besser für sie ist, um acht zu schlafen, regelmäßig am Kampfkunstunterricht teilzunehmen oder sich vor dem Essen die Hände zu waschen. Sie decken den Tisch für die Eltern, sie lernen neue Techniken für den Meister und nicht, weil sie der Ansicht sind, es sei gut für ihre Motorik.