Liebe Eltern,
was ist eigentlich Disziplin? In unserer Kampfkunstschule verstehen wir Disziplin nicht als verbissenes Strebertum.
Wir finden: Disziplin ist etwas Positives. Wir verwenden den Begriff, um auszudrücken: „Wir wollen etwas leisten! Wir wollen etwas erreichen!“ Sei es eine gute Note, ein aufgeräumtes Zimmer, die nächste Gürtelprüfung oder das Erlangen des schwarzen Gürtels. In unseren Mattengesprächen mit monatlich wechselnden Themen geht es immer wieder darum, etwas in unseren Schülerinnen und Schülern zu wecken: Zum Beispiel die Fähigkeit und Lust, etwas zu leisten, Hindernisse zu überwinden und Herausforderungen zu meistern. Genau darum soll es auch in den kommenden vier Wochen gehen. Alles soll im Zeichen der Disziplin stehen.
Babys machen es vor. Lernen wir von ihnen! Sie robben unermüdlich, strengen sich an. Irgendwann können sie nicht nur krabbeln, sondern auch laufen. Sind sie zwei Jahre alt, stapeln sie riesige Türme. Und dann? Je älter man wird, desto schwieriger wird es auch, die eigene Antriebslosigkeit zu überwinden und selbstgesteckte Ziele zu erreichen. Unser Kampfkunst-Credo lautet daher: „Lassen wir nicht locker, bis es gelingt!“ Natürlich gemeinsam. Der Erfolg und das sich einstellende Glücksgefühl sind uns gewiss. Und das ist wichtig. Für die Entwicklung. Kurzum: Erfolg macht erfolgreich.
Gesunden Ehrgeiz fördern
Wir wollen in unseren zahlreichen Unterrichtsübungen den Kindern die Möglichkeit geben, sich anzustrengen. Ja, und dazu gehört auch das Wörtchen Disziplin. Stehen wir dazu. Es macht Spaß, zu zeigen, was in uns steckt. Jedoch: Mit Bedacht. Mit Balance. Im Folgenden haben wir Ihnen ein paar Disziplin-Tipps zusammengestellt.
Realistische Ziele setzen
Disziplin setzt Ziele, Beharrlichkeit, Geduld und Ausdauer voraus. Väter und Mütter sollten ihren Kindern helfen, Ziele klar zu formulieren, ohne dabei die elterlichen Vorstellungen in den Vordergrund zu rücken.
Lob und Wertschätzung spornen an
Auch wenn allein der Erfolg nach der Anstrengung schon ein großartiger Lohn ist, feuert ein Lob der Eltern zusätzlich an. Diese sollten darauf achten, nicht ständig und nicht zu überschwänglich zu loben. Besser ist es, die Anstrengung und den Fortschritt hervorzuheben, jedoch nicht so sehr das Resultat (zum Beispiel Noten). Ein lobender Satz, wie wir ihn häufig im Kampfkunstunterricht verwenden lautet etwa „Das muss schwierig gewesen sein. Du hast wirklich lange geübt, jetzt sieht deine Technik toll aus“, zeigt dem Kind, dass seine Bemühungen ernst genommen werden. Es erfährt damit aufrichtige Wertschätzung, die das Selbstbewusstsein steigert, stolz macht und Energie schenkt, um weiterhin Dinge anzupacken und durchzuhalten.
Kleine Belohnungen beflügeln
Eltern können Kinder zusätzlich motivieren und damit deren Ehrgeiz wecken, indem sie etwa eine gelungene Klassenarbeit mit einer kleinen Überraschung honorieren. Das spornt dazu an, sich weiterhin ins Zeug zu legen. Doch Väter und Mütter sollten auch darauf achten, nicht schon vorab mit Präsenten zu locken, um ihre Kinder zu einer Leistung zu animieren. So entwickelt sich falscher Ehrgeiz, der nur auf die „Prämie“ abzielt. Der Bezug zur eigentlich angestrebten Sache geht damit verloren.
Gruppendynamik fördert den Ehrgeiz
Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von gesunden Ehrgeiz spielt die Gruppendynamik beim Zusammensein mit (Kampfkunst-)Freunden. Dabei treiben Teamgeist und Rivalität mit Konkurrenten die Kinder an. Wettbewerb und Vergleiche schaden in solchen Situationen nicht, denn durch das sportliche oder spielerische Messen mit anderen lernen Kinder, ihr Leistungsniveau einzuschätzen. Sie lernen aber auch, dass durch Loyalität und den Halt in einer Gruppe vieles erreichbar wird und auf eine Niederlage oder einen Misserfolg genauso schnell ein Sieg folgen kann – eine Erkenntnis, die gesunde Disziplin beflügelt.
MINEMA Martial Arts – Kampfkunst ist mehr – Be a Changemaker