06-2016-durchhaltevermögen

Liebe Eltern,

zwar ist Durchhaltevermögen eine Schlüsselkompetenz im Leben – jedoch verfügen immer weniger Kinder über Geduld und Ausdauer. Und jetzt die gute Nachricht! Wir sagen: Ausdauer lässt sich trainieren.

Wir wenden uns in diesem Monat diesem Thema aus einem ganz besonderen Grund zu. Wir möchten in unseren Mattengesprächen übers Durchhaltevermögen sprechen, damit es uns gelingt, gemeinsam Ihr Kind zum Weitermachen zu animieren. Ob nun Hausaufgaben machen, das Üben des ersten Instruments oder die regelmäßige und zugleich so wichtige Teilnahme am Kampfkunstunterricht – Weitermachen bedeutet immer auch, nötiges Durchhaltevermögen zu entwickeln.

Ziele in Häppchen teilen

Wenn es um eine Aufgabe geht, die das Kind bewältigen soll (wie zum Beispiel: eine Kampfkunst erlernen), sollte man einen Plan erstellen. Dabei wird das große Ziel (den schwarzen Gürtel zu erreichen) in kleinere Ziele geteilt: Also, diverse Übungen, Techniken und Fertigkeiten erlernen, das wochenlang Einstudierte in Prüfungen vorzeigen, um dann Schritt für Schritt dem großen Ziel, z.B. das Erreichen des Meistergrads usw., näherzukommen. Da wir allen Kindern stets Schritt für Schritt zeigen, welche Herausforderung als nächstes zu nehmen ist, ermutigen wir sie dazu, am Ball zu bleiben. Die Kampfkunst-Methode, in Babyschritten seinem Traum näherzukommen, gelingt übrigens fernab der Matte genauso gut: So kann auch ein riesiges Puzzle damit begonnen werden, dass man zunächst einmal die Ecken sucht.

Bei einem Hobby wie Kampfkunst haben Sie, liebe Eltern, zwar keinen direkten Einfluss auf den Unterricht, können aber dennoch mit dem Nachwuchs die Abmachung treffen, dass der Unterricht regelmäßig wahrgenommen wird. Zu viele Worte müssen Sie hierbei nicht machen. Wer das Kind ausführlich vom Spaß und Lernerfolg zu überzeugen versucht, den der Unterricht ihm bringen wird, diskutiert bald über jede Unterrichtsstunde. Dies gilt vor allem, wenn Eltern der Unlust nachgeben und das Kind zu Hause lassen.

Warum sich Ausdauer lohnt

Natürlich, solche Durchhänger sind fast immer unvermeidlich. Damit Ihr Kind aber durch diese Talsohle gut hindurchkommt, sind wir Lehrer und auch Sie, liebe Eltern, gefragt. Allein aufgrund des Bewegungsaspekts sollten wir eine potenzielle „Null Bock auf Kampfkunst“-Phase gemeinsam verhindern. Denn bei Bewegung wird nicht nur in den Muskeln, sondern auch im Gehirn die Durchblutung verbessert. Dadurch steigt die Konzentrationsfähigkeit messbar an. Außerdem werden bei der Kampfkunst spezielle Hirnzentren beansprucht, die in direkter Verbindung mit dem Sprachzentrum oder dem Arbeitsgedächtnis stehen.

Und wenn es doch mal einen Hänger geben sollte, sprechen Sie uns an! Zusammen finden wir neue Wege der Motivation. Schließlich ist es ganz normal, dass nicht immer alles „Friede, Freude, Eierkuchen“ ist, bevor man sein Ziel erreicht. Das sollten Sie auch Ihren Kindern mitgeben. Und denken Sie daran, dass auch Sie selbst das beste Vorbild in puncto Durchhaltevermögen sind. Und erinnern Sie Ihr Kind das nächste Mal, wenn es wieder aufzugeben droht, stets an seine bereits gesammelten Erfolge. Feiern Sie bestandene Gurtprüfungen, Tests und Wettkämpfe.

Kampfkunst ist mehr. Eine Person macht den Unterschied. Du machst den Unterschied.

Be a Changemaker.