In unserer Kampfkunstschule geht es immer um die Vermittlung wichtiger Lebenskompetenzen. In diesem Monat befassen wir uns mit Ehrlichkeit.
Liebe Eltern,
Schummeln im Spiel, Spicken in der Schule und Flunkern bei der Wahrheit. Keine Bange – das kommt wahrlich in den besten Familien vor. In einer aktuellen Studie der University of Michigan zeigte sich nun, dass insbesondere der Erziehungsstil Einfluss auf die Moral der Kleinen haben könnte: Reagieren Sie beim Eingeständnis eines Fehlers erleichtert und nicht wütend, dann lügen ihre Sprösslinge möglicherweise seltener.
Was hilft Kindern, bei der Wahrheit zu bleiben?
Sie merken schon: In unseren Mattengesprächen geht es in diesem Monat um Ehrlichkeit. Und Sie, liebe Eltern, können unseren werteorientierten Kampfkunstunterricht – wie immer – tatkräftig unterstützen. Die Autorin Susanne Stöcklin-Meier schreibt seit mehr als 30 Jahren mit großem Erfolg Kinder- und Sachbücher zum Thema ganzheitliche Erziehung. Sie rät: „Eltern sind große Vorbilder. Es schadet ihrem Ansehen nicht, dass sie einen Fehler zugeben, wenn das Kind recht hatte. Gut ist es auch, Kindern etwas zum Festhalten zu geben, etwas, das ihnen Mut macht. Zum Beispiel ein Mutstein. Kinder lieben Steine. Sie glauben, dass von ihnen eine Zauberkraft ausgeht.“ Und was sollen Sie Ihrem Kind da am besten erzählen? Zum Beispiel: „Wenn du diesen Mutstein in der Hand hältst, gibt er dir so viel Kraft und Mut, dass du die Wahrheit sagen kannst! Greif also mal in die Tasche und halte deinen Mutstein in der Hand. Und jetzt erzählst du, wie es wirklich war.“
Etwa ab dem fünften Lebensjahr lernen Kinder zu lügen, also bewusst und absichtlich die Unwahrheit zu sagen. Wir haben Ihnen im Folgenden ein paar Tipps zusammengestellt, die helfen, Ihr Kind zu Ehrlichkeit und Offenheit zu erziehen. Grundlage hierfür ist, dass Sie Ihr Kind ernst nehmen und auf eine gelungene Kommunikation achten. Ihr Kind wird sich so sehr gerne mit Ihnen unterhalten, weil es sich wertgeschätzt und ernst genommen fühlt.
Test: Können Sie gut mit Ihrem Kind kommunizieren? [Bitte mit „selten“ oder „oft“ antworten]
Haben Sie beim Sprechen Blickkontakt?
Sind Sie neugierig auf die Antworten Ihres Kindes?
Schaffen Sie es, Ihrem Kind ruhig zuzuhören und es nicht zu unterbrechen, selbst wenn es sich im Satz verheddert oder stottert?
Achten Sie darauf, häufig in Ich-Botschaften zu sprechen, besonders, wenn Sie Kritik anbringen müssen?
Fassen Sie das, was Ihnen Ihr Kind erzählt hat, zwischendurch mit eigenen Worten zusammen?
Achten Sie darauf, Ihre Aussagen positiv und klar zu formulieren?
Können Sie gemeinsam mit Ihrem Kind über sich selbst lachen?
Achten Sie darauf, Verallgemeinerungen wie „Immer machst du…“ zu vermeiden?
Können Sie sich bei Ihrem Kind entschuldigen, wenn Sie zu ungeduldig waren oder es in einer unangemessenen Weise ausgeschimpft haben?
Erzählen Sie in Gesprächen, wie es Ihnen früher in ähnlichen Situationen gegangen ist und wie Sie sich damals gefühlt haben?
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei ihrem wertvollen Erziehungsauftrag!
MINEMA Martial Arts – Kampfkunst ist mehr – Be a Changemaker